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9.2.2 Tide in einer Bucht
Um die Massenerhaltung und den Watt-Algorithmus zu demonstrieren,
ist ein Testfall konstruiert worden, in dem das Wasser durch einen engen
Kanal in eine relativ große Bucht einströmen kann.
Bild 18
zeigt das verwendete Netz und die diskretisierte
Topographie. An dem linken Rand, der Symmetrielinie,
wird eine reibungsfreie Wand angesetzt,
so dass das Beispiel auch als Berechnung eines doppelt so goßen
symmetrischen Gebiets angesehen werden kann. Die Abmessungen sind dann
mit denen des Jadebusens vergleichbar. In der Mitte befindet sich eine
recht breite und tiefe Rinne, seitlich daran anschließend liegen
flach ansteigende ausgedehnte Wattflächen. Ein- und Ausströmung
finden nur über den oberen Rand des ,,Flaschenhalses`` statt.
Das diskretisierte (Halb)-Gebiet hat eine Fläche von 114,7
.
Mit diesem Modell sind zwei Tests unternommen worden:
Als erster Test wird die Bucht mit einem konstanten Zustrom beaufschlagt.
Bei einem Zustrom von
ergibt sich nach 12,5 Stunden
der in Bild 19
gezeigte Strömungszustand. Der Anfangswasserstand
war 12 m und die Zeitschrittweite betrug 450 s.
Die Volumenzunahme im Gebiet entspricht genau dem zugeflossenen Volumen.
Als zweiter Test wird eine sinusförmige Tide als Wasserstandsganglinie
vorgegeben (s. Bild 20a).
Die Periodendauer beträgt
s = 12,5 Stunden. Der Wasserstand pendelt
zwischen 10 und 12 m. Die Sohlhöhe der Rinne liegt bei 0 m, die Wattflächen
befinden sich zwischen 10,0 und 11,5 m, wie aus
Bild 18
ersichtlich.
Als Zeitschritt werden 450 s verwendet.
Bild 20a
zeigt die Wasserstandsganglinien am Zufluss,
am unteren Ende der Rinne (Knoten 11)
und in der rechten unteren Ecke der Wattfläche (Knoten 97).
Bild 20b
und
c
zeigen jeweils einen Strömungszustand
bei auslaufender Ebbe 36,25 h nach Berechnungsbeginn
und bei einlaufender Flut 42,5 h nach Berechnungsbeginn.
Bild 20d
zeigt einen Querschnitt durch das Berechnungsgebiet.
Es sind die Wasserstände für die o. g. Srömungszustände und die Sohlhöhe
aufgetragen.
Am trocken gefallenen rechten Rand unterschreiten die Wasserstände die
Sohlhöhe. Dieser Effekt tritt auf, weil in ,,casu`` die Zelle, in deren Mitte
jeder Knoten liegt, so lange geleert wird, bis der Wasserstand unter die
Sohlhöhe der am tiefsten liegenden Kantenmitte, d.h. Zellgrenze, gefallen ist
(siehe Kapitel 8).
Die hier durchgeführten Tests zeigen, dass die programmierte Software
die genaue Massenerhaltung des numerischen Algorithmus erreicht.
Desweiteren ist erkennbar, dass der verwendete Watt-Algorithmus
zu keinerlei Instabilitäten oder Oszillationen führt und physikalisch
plausible Resultate liefert.
Dieser Testfall hat die Kennung
,,bucht``
in der bereits angegebenen Quelle
http://www.wyrwa.de/casu/test.
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Jens WYRWA * 2003-11-05