folgt: 4. Trübungszone
hinauf: 3. Turbulenzkollaps
vorher: 3.2 Skepsis
3.3 Fazit
Um realistische Schwebstofftransport-Simulationen ausführen zu
können, ist es erforderlich, den Mechanismus, der zum Turbulenzkollaps führt,
hinreichend genau erfassen zu können. Grund ist der Einfluss, den der
Turbulenzkollaps auf die von einer Strömung transportierte Sedimentmenge hat.
Das wäre auch dann notwendig, wenn die turbulente Schwankungsbewegung nicht
völlig zu Null wird, sondern nur stark abnimmt.
Das Mischungsweg-Turbulenzmodell, wie es in Abschnitt
2.2 vorgestellt wurde, kann einen solchen Kollaps-Mechanismus nicht
erfassen. In dessen Herleitung wurde angesetzt, dass die Strömung
über die ganze Wassertiefe Grenzschichtcharakter hat und die Dämpfung
nicht auf die Verteilung der Mischungsweglänge zurückwirkt. Das Modell ist dadurch
nur auf Fälle anwendbar, in denen der Einfluss der Dichteschichtung auf das
Turbulenzgeschehen klein bleibt. Erst Turbulenzmodelle, in denen zwei
Transportgleichungen gelöst werden, wie dem
-Modell,
sind frei von Annahmen über die räumliche Verteilung der
Turbulenzgrößen. Daher finden dieses Modell in dieser Arbeit Verwendung.
Folgende Annahmen in dieser Arbeit stehen im Zusammenhang mit dem
Kollaps-Mechanismus:
Es werden 3D-Modelle verwendet. Eine der stark
einschränkenden Voraussetzungen für die Berechnungen, die WINTERWERP
[142] anstellte, um den Kollaps zu bestätigen, war
horizontale Gleichförmigkeit. Der Einfluss horizontaler Scherung auf den
vertikalen Massenaustausch wird daher hier auch im Hinblick darauf betrachtet,
wie er mit dem Kollaps-Mechanismus interagiert.
Nur wenn Turbulenzmodelle auch bei kleinen turbulenten REYNOLDS-Zahlen unter
60 zuverlässig arbeiten, können Aussagen über Strömungen in dem Bereich
zwischen stark gedämpfter und völlig kollabierter Turbulenz gemacht werden.
Wie genau das numerische Verfahren starke
Dichtegradienten abbilden kann, wird auch deswegen geprüft, weil diese
Dichtegradienten ein Baustein des Kollaps-Mechanismus sind.
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Jens WYRWA * 2003-11-05